Im Rahmen des EU-geförderten Projekts MULTIPLIERS, haben 75 Schülerinnen der Liebfrauenschule Bonn am Samstag, den 16. März 2024 ihre Familien zu einem Waldtag in den Kottenforst eingeladen, um als „Baumexpertinnen“ ihr Wissen weiterzugeben. Wenige Wochen zuvor hatten sie mit Mitarbeiter*innen des Forstbetriebs Wald und Holz NRW sowie Wissenschaftler*innen des European Forest Institutes (EFI) ein sogenanntes „Marteloskop“ besucht – eine 1 Hektar große Waldfläche, die als Trainingsfläche zu Themen wie nachhaltiger forstlicher Nutzung, Naturschutz und Biodiversität dient. Ausgestattet mit Tablets und Ferngläsern, hatten die Schülerinnen dort gelernt, wie sich der ökonomische und der ökologische Wert eines Baumes bestimmen lässt, beispielsweise anhand von Baumart, Größe, Durchmesser und Astbestand sowie unter Betrachtung der Beschaffenheit und Anzahl an Mikrohabitaten.
Die Diskussion an einzelnen Bäumen, ob sie aus ökonomischen Gründen zur Holzproduktion gefällt oder aus ökologischen Gründen als Teil des Lebensraums Wald geschützt werden sollten, führten die Schülerinnen am Waldtag dann auch mit ihren Familien und wurden auf diese Weise zu „Multiplikatorinnen“ des Gelernten zum Thema „Waldnutzung vs. Waldschutz“. Auch Mitarbeiter*innen von Holz und Wald und vom EFI waren wieder vor Ort, um die Schülerinnen zu unterstützen und weiterführende Fragen zum Thema Wald und Waldforschung zu beantworten.
Die Eltern und Geschwister waren überrascht und begeistert – „Wir sind oft im Wald spazieren, aber jetzt habe ich ihn aus einer ganz neuen Perspektive kennengelernt. Ich hätte nicht gedacht, dass Förster bei jedem einzelnen Baum so aufwändige Entscheidungen treffen.“