Universität Bonn

Fachdidaktik Biologie

Marie Rahn

externe Doktorandin

Forschungsprojekt:

„Museum Hoch 3: Gemeinsame Herkunft verbindet - Videokonferenz verknüpft MuseumsbesucherInnen“                            Museen eröffnen durch ihre Ausstellungen neue Zugänge zu Wissen und Bildung und geben wichtige Impulse für die gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzung mit Themen von politischer, aber auch identitätsstiftender Brisanz. Den einzelnen Ausstellungen liegen dabei regionale Welt- und Gesellschaftsbilder zugrunde, die die Zielsetzung, Szenografie und Objektauswahl jeweils beeinflussen. Die vorhandenen Kapazitäten erlauben oft nur einen begrenzten Einbezug anderer Perspektiven.
Das Projekt „Museum Hoch 3“ („Museum to the power of 3“) soll MuseumsbesucherInnen in Malawi, Georgien und Deutschland einen direkten Austausch miteinander ermöglichen. Durch die Einrichtung von Videokonferenzräumen in den Museen und einer trilateralen Verbindung können Inhalte unmittelbar aus verschiedenen regionalen und gesellschaftlichen Blickwinkeln betrachtet, persönliche Horizonte erweitert und das Potential der Museen als außerschulische Lernorte auf neue Art noch stärker genutzt werden.
Das zentrale, inhaltlich verbindende Forschungs- und Vermittlungsthema der drei Museen ist dabei die Evolution des Menschen. Alle drei Museen tragen maßgeblich zur Erforschung des Themas bei. So konnten z.B. spektakuläre Funde die Wiege der Menschheit in Afrika bestätigen und die früheste Besiedlung Europas im Kaukasus nachweisen. Dies ist jedoch vielen Menschen bis heute nicht bewusst. Die Chance für die Entwicklung eines neuen Geschichtsverständnisses, das die immer noch vorherrschende koloniale Geschichtsschreibung ablösen könnte, bleibt daher meist ungenutzt.
Museen spielen eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Forschungsergebnissen und Theorien zur Evolution der Menschen – diese gilt es jedoch weiter auszubauen. Das Forschungsprojekt widmet sich der Frage, wie der internationale Austausch per Videokonferenzsystem zwischen Museumsbesuchern in Deutschland, Malawi und Georgien gestaltet sein muss, um Interesse für das Thema Evolution des Menschen über die regulären Ausstellungsinhalte hinaus zu wecken bzw. zu verstärken und aufrecht zu erhalten und zur tatsächlichen Interaktion anzuregen.

Marie Rahn
© Elisabeth Kraemer

Zentrum für Wissenstransfer (zwt)
Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels - Standort Hamburg
Martin-Luther-King-Platz 3
20146 Hamburg



Wird geladen